Wie wollen wir unsere Gemeinde für die Zukunft entwickeln? Wie verändert sich das Klima und unsere Umwelt, wie können wir entgegensteuern und welche Ziele sind in der kommenden kommunalen Legislaturperiode für uns wichtig, um unsere Heimat noch lebenswerter und liebenswerter zu gestalten? Wir wollen Antworten liefern zu Themen, die uns bereits heute beschäftigen: Bürgerbeteiligung, Energie, Umweltschutz, Verkehr, Familie und Wohnraum. Wir, von der Grünen Liste Alling, haben zu diesen und zu anderen wichtigen Themen Lösungsansätze entwickelt, die wir nachfolgend in unserem Wahlprogramm aufzeigen.

Unsere Grundlage: Transparenz und frühzeitige Bürgerbeteiligung

Für eine kommunale Politik sollte es selbstverständlich sein, die Bürgerinnen und Bürger bei Projekten mit einzubinden. Alle sollen die Möglichkeit haben, ihre Wünsche, Ideen und Vorschläge in die Planungen der Gemeinde einzubringen.

Lösungen müssen miteinander gefunden werden.

Klimafreundliche Energie für die Zukunft

Um die Energiewende zu unterstützen ist es wichtig, den Verbrauch so weit wie möglich zu reduzieren. Hierbei setzen wir auf der einen Seite auf Effizienz und Einsparung, auf der anderen Seite auf die energetische Sanierung gemeindlicher Gebäude, sowie der Beachtung der Energieeffizienz bei kommunalen Neuanschaffungen. Außerdem soll ein Anreiz geschaffen werden, private Hauseigentümer für die Erzeugung von Sonnenstrom zu gewinnen. In Alling gibt es noch sehr viele Dächer, die mit Solaranlagen nachgerüstet werden können.

Nach bestehenden Erfahrungen kann jeder auf seinem Dach den notwendigen Strom selbst erzeugen (Jahresbilanz). Die bereits existierende Gemeinschaftsanlage auf dem Bürgerhaus hat nach 18 Jahren mehr als 180.000 kWh erzeugt. Das entspricht einem Stromverbrauch von ca. vier Haushalten über diesen Zeitraum.

Auch der Einsatz von solarthermischen Anlagen kann in jedem Haus realisiert werden, so dass jede Fremdenergie zwischen den Monaten April bis Oktober entfallen kann. Bei der Nachrüstung setzen wir auch auf die Unterstützung der örtlichen Handwerkerschaft.

Ziel soll es sein, die notwendige Menge an Energie nach ökologisch sinnvollen Aspekten aus regenerativen Energiequellen zu erhalten. Langfristig wollen wir erreichen, dass unsere Gemeinde CO2-neutral wird. Alle zukünftigen Entscheidungen hinsichtlich der gemeindlichen Energieversorgung werden vor diesem Hintergrund getroffen. Wir wollen versuchen, die Sonnenenergie für unser Gemeindegebiet nutzbar zu machen. Hierfür treten wir für die Umsetzung von Solarparks auf den im Flächennutzungsplan bereits vorgesehenen Flächen ein. Bei einer Jahreserzeugung von ca. 10 Mio. kWh würde für ca. 2800 Haushalte Strom produziert und eine CO2-Einsparung von ca. 6400 Tonnen pro Jahr erreicht werden. Die höchste Akzeptanz für diese Allinger Energiewende und CO2-Neutralität erreichen wir, indem wir Beteiligungsmodelle schaffen, von denen unsere Bürgerinnen und Bürger direkt profitieren können. Außerdem wollen wir prüfen, ob es möglich ist, als gemeindlicher Stromversorger oder in Kooperation mit anderen Anbietern unseren Bürgern niedrige, stabile Strompreise anbieten zu können und so dem Strompreisanstieg für die Zukunft entgegen zu wirken.

Des Weiteren wollen wir dafür eintreten, dass die Gemeinde einen Beitrag zum Klimaschutz leistet und ein 500 Dächer-Solar-Programm beschließt. Mit der kommunalen Unterstützung soll so ein Anreiz für die Bürger geschaffen werden Photovoltaik-Anlagen auf ihren Dächern zu installieren.

Natur in Alling erhalten

Die Natur und die Umwelt bestimmen unser Leben nachhaltig und stellen unsere Lebensgrundlage dar. Unser Ziel muss es sein, unser wertvolles Trinkwasser zu erhalten und zu schützen, unsere vorhandenen Landschaften zu erhalten, sowie bedrohte Lebensräume langfristig aufzuwerten und gegebenenfalls in Absprache mit den Landwirten zu renaturieren. So können wir aktiv den Artenschutz unterstützen. Hierzu haben wir die unterschiedlichsten Konzepte. Gemeindeeigene Flächen dürfen nicht mit Pestiziden behandelt werden. Diese Flächen sollen so weit wie möglich in blühende Flächen verwandelt und nur in zeitlich sinnvollen Abständen gemäht werden. Wir wollen Aufklärung leisten, um private Ausgleichsflächen bezüglich ihrer ökologischen Bedeutung in den Blick zu rücken und propagieren deren langfristigen Erhalt als wertvolle Rückzugsgebiete für Tiere und Pflanzen.

Für die zukünftige Ortsentwicklung müssen wir mit freien Flächen sorgsam umgehen und eine ökologische Vorgabe in Bebauungsplänen adaptieren. Aber auch bei bereits bebauten Flächen sollte die Möglichkeit der Entsiegelung geprüft und falls möglich auch umgesetzt werden.

Als ökologische Gemeinde versteht sich eine Gemeinde mit kurzen Wegen, einer so weit wie möglichen regionalen Vermarktung und Nutzung örtlicher Ressourcen, sowie ein verantwortungsbewusstes Handeln bezüglich des Innenortsverkehrs. Letzteres kann durch den Ausbau der Radwege, sowie geeigneten Abstellmöglichkeiten unterstützt werden.

Verkehrsentwicklung – Verkehrsberuhigung

Das Angebot des ÖPNV soll kontinuierlich erweitert und attraktiver gestaltet werden, um Pendler zu ermutigen den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen. Hierzu setzen wir uns für eine Erhöhung der Taktfrequenz zu den Berufszeiten ein.

Die Verkehrsberuhigung im Ortsinneren ist ein aktuelles Thema und soll durch entsprechende Zonen umgesetzt werden. Zur Erhöhung der Sicherheit und Attraktivität des innerörtlichen Radverkehrs setzen wir uns für farbige Markierungen von Radwegen ein, kurzfristig sind die Radwege zwischen den Ortszufahrtsstraßen zu verbinden.

Mit der neuen Westumfahrung in Gilching ist besonders darauf zu achten, welchen Einfluss diese Umgehung auf die Verkehrssituation in unserem Ort hat. Der Verkehr durch unsere Ortschaft muss entschleunigt und von ortsfremdem Schwerlastverkehr entlastet werden. Hierfür sind geeignete Maßnahmen zu prüfen und konsequent umsetzen.

Jugendarbeit Bildungsangebote für jedes Alter

Jeder sollte die Möglichkeit erhalten sich Zeit seines Lebens weiter zu bilden. Es ist unsere Aufgabe als Gemeinde, dafür ein breit gefächertes Angebot bereit zu stellen. Wir halten es für wichtig, verstärkt Bildungsangebote für Jugendliche und Erwachsene zu schaffen. Dies kann z.B. in Kooperation mit unseren Vereinen oder anderen Bildungsträgern geschehen. Ziel ist es dabei, die Angebote, z.B. der Volkshochschule, in Zukunft zu erweitern und durch die Bereitstellung von Räumlichkeiten in unserer Gemeinde zu etablieren.

Die statistischen Untersuchungen für Alling bis 2030 haben ergeben, dass der Anteil an Kindern und jungen Erwachsenen in unserer Gemeinde überproportional steigen wird. Deren Anliegen ausreichend Gehör zu verschaffen, wird in den kommenden Jahren eine unserer großen Aufgaben sein. Das Schaffen von zusätzlichen Freizeitangeboten, sowie die Bereitstellung von geeigneten Räumlichkeiten ist uns besonders wichtig.

Alternative Wohnkonzepte für die Zukunft

Laut statistischer Prognose erwarten wir bis 2031 einen starken Zuwachs bei der Personengruppe der über 65 jährigen und der bis 18 jährigen, wogegen der Bereich der 18 bis unter 65 jährigen nur mit ca. einem Prozent zunimmt. Gleichzeitig wird der Bedarf an Wohnraum für junge Menschen weiter steigen. Dies verlangt nach innovativen Wohnraumkonzepten für alters- und bedarfsgerechtes Wohnen. Es ist wichtig für die Gemeinde dafür zu sorgen, dass unsere Bürger in Zukunft bezahlbaren Wohnraum auf dem lokalen Wohnungsmarkt kaufen oder mieten können. Flächen für gemeinsame Treffen von Jung und Alt sollen den Gemeinschaftssinn fördern. Ein Einheimischenmodell nach europäischem Recht ist ein möglicher Lösungsansatz.

Auf dem Weg zur klimaneutralen Gemeinde benötigen wir eine durchdachte, nachhaltige und ökologisch verträgliche Bebauungsplanung. An erster Stelle für ein geordnetes Wachstum der Gemeinde steht in allen Ortsteilen die konsequente Nachverdichtung unter Nutzung der noch brachliegenden Flächen oder leerstehenden Gebäude. So gehen wir sparsam mit den Flächen in unserer Gemeinde um und schaffen lebendige Orte der Begegnung. Innerörtliche Bebauung soll Vorrang vor Neubaugebieten an den Ortsrändern haben. Energieeffiziente und nachhaltige Bauweisen werden durch konkrete planerische Vorgaben aktiv gefördert.

Alling als familienfreundliche Gemeinde

Charakteristisch für eine ländlich geprägte Gemeinde wie Alling ist das generationenübergreifende Zusammenleben. Auch Familien von außerhalb ziehen vermehrt in unseren Ort. Wir wollen die Voraussetzungen dafür schaffen, dass im alltäglichen Leben die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine Selbstverständlichkeit wird. Zusätzliche flexible Angebote für die Kinderbetreuung werden angestrebt, die dem Bedarf entsprechen. Wir setzen uns für eine qualitativ, hochwertige Angebotsvielfalt ein.

Alling braucht offene Plätze und Räume, an denen sich Menschen jeden Alters treffen und aufhalten können.

Stärkung des Gemeindelebens

Wo wir wohnen fühlen wir uns daheim und unterscheiden Menschen nicht nach ihrer Herkunft. Unabhängig davon, ob sie bereits hier geboren wurden, oder ob sie zugezogen sind: Alling soll lebenswerte und liebenswerte Heimat für alle sein und bleiben. Diesen Gedanken aktiv zu leben bedeutet für uns, Zugezogenen und Einheimischen die Chance zu geben, sich auf Augenhöhe zu begegnen und voneinander zu lernen. Das Miteinander ist uns ganz besonders wichtig. Ergänzend zur bestehenden Integration durch unsere Vereine können wir das durch zusätzliche kulturelle und Bildungsangebote fördern.

Unsere Gemeinde Alling ist Heimat für alle.

Offene Kulturarbeit als Aufgabe der Gemeinde

Wir unterstützen die kulturelle Entwicklung in unserer Gemeinde, die schon heute durch die Vielzahl der Vereine repräsentiert wird. Die seit Jahrzehnten gelebten Traditionen und Brauchtümer wollen wir weiter unterstützen, um so unsere Dorfgemeinschaft weiter zu festigen. Unsere Partnergemeinde Lannach fördert zusätzlich das kulturelle Leben in Alling. Wir stärken das Bewusstsein und die Idee eines gemeinsamen Europas und bereichern so unser Dorfleben durch internationale Aktivitäten.